Verkehr

Im 22. Bezirk kommen auf 1.000 Einwohner durchschnittlich knapp 530 Autos. Im Zuge dieses Siedlungsbaus ist daher mit 500 bis 600 zusätzlichen Autos in der Umgebung zu rechnen. Unter Umständen könnte diese Zahl aufgrund der Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln noch zu niedrig gegriffen sein. Dabei könnte sich zum einen ein massives Parkplatzproblem in der Umgebung ergeben, vor allem wird aber in einer unzureichend an das höherrangige Straßennetz angebundenen Umgebung die Verkehrssituation weiter verschärft.


Im Zuge der Diskussionen unserer Bürgerinitiative mit der Stadtregierung wurde von Frau Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou allerdings zugesagt, dass Lösungen für die bereits jetzt bestehende Verkehrsproblematik in der Umgebung gesucht werden soll.


Nach aktuellem Stand zeigen sich folgende Themen und Probleme:


  • Derzeit läuft der morgendliche und abendliche Hauptverkehr aus dem Stadtteil hauptsächlich über die Groß-Enzersdorferstraße bzw. den Biberhaufenweg. Beide Straßen sind jeweils für den PKW-Verkehr pro Fahrtrichtung zum Großteil nur einspurig zu benützen. Bereits jetzt kommt es zu den Stoßzeiten zu ausgedehnten Staus, die durch den zusätzlichen Verkehr wohl intensiviert werden. Dabei ist auch zu bedenken, dass die in der Seestadt Aspern bereits auf Hochtouren gebaut wird, von dort ist eine zusätzliche Verkehrsbelastung auf den Einfallsstrecken nach Wien zu befürchten, da dieser Stadtteil über keine höherrangige Anbindung verfügt.
  • Die direkten Zu- und Abfahrten zu der geplanten Wohnhausanlage sollen über zwei kleine Straßen – die Flugfeldstraße sowie die Lannesstraße – führen. In weiterer Folge würde sich der Durchzugsverkehr in den angrenzenden schmalen Straßen – zusätzlich zu den genannten wären hier vor allem die Dumreichergasse, die Arztgasse, sowie die Saltenstraße zu erwähnen – vermehren. Das gibt auch der Umweltbericht zu: „Auch bei der dargestellten Verbesserung der ÖV (Öffentlicher Verkehr, Anm.) - Erschließung des Gebiets wird in dem Siedlungsgebiet der motorisierte Individualverkehr eine stärkere Rolle spielen als in Gebieten, die unmittelbar im Einzugsbereich hochrangiger ÖV-Linien liegen.
  • Die Gegend ist außerdem bereits jetzt ein beliebter Schleichweg für Pendler von außerhalb gelegenen Bezirksteilen bzw. aus Niederösterreich. Eine entsprechende Einbahnenregelung um dies zu unterbinden, wurde bislang nicht umgesetzt. Die hunderten zusätzlichen Autos aus dem Bauprojekt würden diese Situation weiter verschlechtern.

Öffentlicher Verkehr mit der Buslinie 98A

bushaltestelle
  • Die Anbindung durch öffentliche Verkehrsmittel in der Gegend ist mäßig gut. Es gibt eine einzige Buslinie 98A, die den Bezirksteil mit der U-Bahn verbindet. Die Intervalle dieser Linie sind zu den Stoßzeiten bereits sehr dicht – der Bus fährt bis zu zehnmal pro Stunde. Trotzdem sind die Wägen in der Früh oft sehr voll. Durch die zusätzlichen Wohnungen ist hier mit einer weiteren Verschlechterung zu rechnen, sollten die Intervalle nicht noch kürzer gefasst werden. Dass dies geschieht, kann nicht garantiert werden. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung im April 2014 wurde von den zuständigen Personen mitgeteilt, dass die Buslinien in der Umgebung im Jahr 2018 „neu ausgeschrieben“ werde. Im Zuge dessen dürfe man sich Verbesserungen erhoffen.
  • Eine ausreichende Anbindung an das Radwegenetz ist in der Umgebung ebenfalls nicht gegeben. Dies dürfte sich vermutlich auch nicht ändern, da durch die schmalen Gassen die Anbringung von Radfahrstreifen, geschweige denn Radwegen, in vielen Fällen wohl nicht möglich ist. Radfahren ist dadurch bereits jetzt nicht ungefährlich – durch das zusätzliche Verkehrsaufkommen dürfte diese Situation weiter verschlechtert werden.
  • Im Erläuterungsbericht zum Entwurf des Flächenwidmungsplanes steht: „Das Wiener Klimaschutzprogramm ist in Bezug auf das Plangebiet vor allem mit dem Handlungsfeld 'Mobilität und Stadtstruktur' von Relevanz, wobei Verkehr so weit wie möglich vermieden wird und nicht vermeidbarer Verkehr möglichst auf umweltfreundliche Verkehrsarten verlagert wird.“ Beides scheint durch das große Bauprojekt nicht gegeben zu sein.

Aufgrund der Zunahme des Autoverkehrs sind auch Auswirkungen auf die Umweltsituation sowie die Gesundheit der Bevölkerung, die Parkplatzsituation und nicht zuletzt die Sicherheit zu befürchten.


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